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10 BIM-Trends

im Installationsbereich im Jahr 2018

10 BIM-Trends im Installationsbereich im Jahr 2018

2018 verspricht ein interessantes Jahr für BIM zu werden. Neue Technologien werden eingeführt, Trends aus dem letzten Jahr setzen sich durch und immer mehr Unternehmen profitieren dank BIM von sinkenden Fehlerkosten und produktiven Arbeitsprozessen. Für alle, die BIM-Projekten einen höheren Stellenwert zuordnen wollen, sind dies die 10 wichtigsten Trends, die es in diesem Jahr zu beachten gilt:

 

1. Modularer Bau und Fertigbau

Reduzierte Kosten und beschleunigter Bauprozess: dies sind zwei wesentliche Vorteile des modularen Aufbaus. Bereits vor Baubeginn werden Bauelemente in der Fertigung vorbereitet und montiert. Fertigbau begann ursprünglich mit vorgefertigten Betonwänden und Betonböden, jedoch werden zunehmend mehr HLK-Elemente vorgefertigt. Das Stabicad für Revit Fertigbau-Modul erleichtert einen solchen Arbeitsablauf. HLK-Ingenieure können jetzt anhand der Informationen im BIM-Modell Fertigbau-Zeichnungen erstellen und die korrekten Produktinformationen und Anweisungen für die Fertigung mit einbeziehen Das bedeutet, dass Komponenten schnell zusammengesetzt werden können und so einen effizienten Arbeitsablauf von der Konstruktion bis zu Fertigbau und Installation ermöglichen.

 

 

2. Internet der Dinge

Intelligente Thermostate und intelligente Lüftungssysteme sind bereits seit einiger Zeit Standard im Installationsbereich. Der Einfluss von Technologie-Giganten wie Apple, Google und Samsung in diesem Markt sorgt dafür, dass unser Haus noch intelligenter wird. Es wird jedoch erwartet, dass das Internet der Dinge (IdD) auch die Arbeit von Installateuren und Modellierern verändern wird. Nehmen Sie beispielsweise die Vorteile, die das IdD in Bezug auf Fertigbau-Produktionsstätten, Zulieferer und Modellierer bietet. Modellieren und Bestellen werden durch Cloud-Apps wie den ABB Switch Range Configurator oder den Rexel Wholesale Connector viel einfacher. Dank aktueller Daten können Konstrukteure direkt mit bestellbereiten Produkten arbeiten, die direkt an die Baustelle geliefert werden können. Auch wenn es vielleicht noch nicht sofort ersichtlich ist, wird das Internet der Dinge die Arbeit von Installateuren grundlegend verändern.

 

3. Augmented Reality/Virtual Reality

Im vergangenen Jahr haben wir bereits über das Aufkommen von Virtual und Augmented Reality (VR und AR) im Installationsbereich berichtet. Virtual Reality, mit deren Hilfe Sie umfangreiche 3D-Modelle durch Brillen wie die Oculus Rift begutachten können, eignet sich hervorragend, um Projekte Kunden gegenüber zu präsentieren. Augmented Reality, wobei beispielsweise mit Hilfe der Microsoft HoloLens die Realität mit virtuellen Bildern unterlegt wird, ist sehr vielversprechend als Schulungswerkzeug oder zur Durchführung von Kollisionstests vor Ort. Betrachten wir als Beispiel die Möglichkeiten einer Fernwartung durch einen Techniker mit einer AR-Brille vor Ort und einen Experten im Büro. Für viele mag das noch wie ein Traum klingen, aber wenn Produkte in Bauprojekten mit den richtigen Daten gekoppelt werden, ist alles möglich. Die Entwicklungen dieser visuellen Technologie sollten auch im Jahr 2018 im Auge behalten werden, denn es sind weitere spannende Anwendungen in Vorbereitung.

 

 

4. Bestellen direkt aus dem Modell

Immer mehr Installateure erkennen, dass BIM mehr bietet als 3D-Einblicke. Durch die Anreicherung von von BIM-Modellen mit Daten wird ein Modell noch wertvoller, wenn es auf intelligente Weise verwendet wird. Eine steigende Zahl von Unternehmern profitiert von der Zusammenarbeit zwischen Herstellern, Zulieferern und BIM-Softwareentwicklern. Neue Produkte für die Installationstechnik werden dauerhaft als BIM-Objekte verkauft, einschließlich aktueller Produktdaten wie Artikelnummern und Abmessungen. Dank dieser Informationen können Produkte direkt aus dem Modell heraus bestellt werden. Beispiele für solche Anwendungen sind die App MEPcontent Rexel Wholesaler und die Verknüpfung von Stabicad for Revit mit der Software Syntess ERP. Ein großer Vorteil solcher Werkzeuge ist, dass kein Duplizieren mehr notwendig sind und die bestellten Artikel 1:1 den im Modell verwendeten Produkten entsprechen.

 

5. Mobile Cloud-Anwendungen

Der Trend zum Zusammenarbeiten in der Cloud, der sich im Bauwesen vor allem in der Nutzung mobiler Cloud-Anwendungen widerspiegelt, wird sich auch 2018 fortsetzen. Echtzeitdaten aus dem Bau- und Konstruktionsprozess können von verschiedenen Personen gleichzeitig an verschiedenen Standorten betrachtet werden. Dazu ist nur eine Internetverbindung erforderlich. Ein großartiges Beispiel für eine solche Plattform ist die App Trimble Connect, auf der Partner von der Konstruktionsphase bis zur Auslieferung in der Cloud zusammenarbeiten können. Ingenieure können über Tablet, Smartphone, PC und die Microsoft HoloLens auf relevante und aktuelle Informationen zugreifen. So können BIM-Modelle ganz leicht mit der Baustelle geteilt und Berichte von der Baustelle schnell erstellt werden, um eine produktive Zusammenarbeit zu ermöglichen. 

 

6. BIM zur Baustelle: 3D-Laserscans und Drohnen

2018 wird mehr Möglichkeiten als je zuvor für die Anreicherung von BIM-Modellen mit aktuellen Informationen bringen. Beispielsweise die Arbeit mit Punktwolken: Eine Punktwolke kann durch einen 3D-Laserscan auf der Baustelle erstellt werden. Dieser Scan enthält alle exakten 3D-Abmessungen der Baustelle. Diese Daten können als Grundlage für das BIM-Modell beispielsweise in Revit verwendet werden. Dies könnte besonders für komplexe Projekte nützlich sein, bei denen es schwierig, wenn nicht sogar gefährlich ist, Projektkomponenten von Hand abzumessen. In Kombination mit Drohnen, die zunehmend für Bauprojekte eingesetzt werden, ist dies eine vielversprechende Technologie zum Aufbau präziser BIM-Modelle.

 

 

7. Pick & Mix oder All-in-One?

Immer mehr Produkte können immer besser an die persönlichen Bedürfnisse des Nutzers angepasst werden. Wir können beobachten, dass sich dieser Trend bis in den Installationsbereich fortsetzt: Modellierer können die Werkzeuge, mit denen sie arbeiten möchten, frei wählen. Zum Beispiel benötigt ein Ingenieur, der hauptsächlich mit der Installation von Ventilen beschäftigt ist, kein teures Software-Paket mit allem Zubehör. Er kann die Apps herunterladen, die er für seine Aufgaben benötigt und sein Abonnement jederzeit entsprechend neuer Arbeitsanforderungen kündigen. Andererseits werden All-in-One Pakete und Suites angeboten, die viele kombinierte Softwarefunktionen bereitstellen. Ingenieure haben daher eine große Auswahl unter Zugriffsmöglichkeiten auf alle Werkzeuge. Zwei verschiedene Modelle, die dem Nutzer die Vorteile größerer Auswahl und Flexibilität bei der Entscheidung bieten, welche Werkzeuge am besten für seine Arbeitsweise geeignet sind.

 

8. BIM wird grün

Es ist bekannt, dass BIM die Kettenkooperation und interne Effizienz sichert. Die nachhaltigen Vorteile von BIM spielen jedoch eine immer größere Rolle. Durch die Berücksichtigung von Material- und Energieeigenschaften bereits in der Planungsphase können Gebäude energieeffizienter gebaut werden. Dies hat Vorteile sowohl während der Bauphase, in der dank BIM Fertig- und Modulbauweise angewendet werden können, als auch in der späteren Betriebsphase. In letzterer Phase können mit den richtigen Produkten und Materialien enorme Einsparungen bei Energiekosten und CO2-Emissionen erzielt werden. Von Interesse ist auch die Kreislaufwirtschaft, ein Bereich in dem Unternehmen wie BAM experimentieren: In der Konstruktionsphase wird bereits der Rückbau eines Gebäudes simuliert, um zu gewährleisten, dass ein Gebäude mit minimalem Aufwand zurückgebaut oder recycelt werden kann.

 

9. 3D-Druck

Die 3D-Drucktechnologie hat im letzten Jahr große Fortschritte in der Bauwirtschaft gemacht. Mit dieser Technologie, die lange Zeit als Gimmick für Nerds galt, wurde 2017 das erste Haus komplett in 3D ausgedruckt. Die Technologie besitzt großes Potenzial, in relativ kurzer Zeit und mit minimalem Materialverlust äußerst exakte Gebäudeelemente zu erstellen. Dank präziser digitaler Produkt- und Projektdaten (z. B. in Form von 3D-Komponenten auf MEPcontent) kann der 3D-Druck innerhalb eines BIM-Prozesses auf vielfältige Weise nützlich sein. Beispielsweise zum schnellen Erstellen von Prototypen für den Austausch mit Baupartnern oder zur Herstellung von Komponenten und Fertigbau-Materialien. Diese Technologie wird sich noch viel weiter entwickeln und ist es mit Sicherheit wert, weiter beobachtet zu werden.

 

 

10. 4D-, 5D- und 6D-BIM

Derzeit gibt es nur wenige Installateure, die über 3D-BIM hinaus denken. Das wird sich jedoch 2018 ändern: Die ersten Unternehmen sind bereits auf dem Weg zu 4D-, 5D- und sogar zu 6D-BIM. Im Fall von 4D-BIM geht es um die visuelle Darstellung des Bauplans. Dies kann beispielsweise mit der Autodesk-Anwendung Navisworks erreicht werden. 5D-BIM (Kostenberechnung) und 6D-BIM (Lebenszyklusmanagement) bieten hingegen enorme Mehrwerte für größere Projekte. 5D-BIM fügt zwei Eigenschaften zu 3D-BIM hinzu: Kosten und Materialien. Zusätzlich zu den Standard-Konstruktionsparametern sind nun Details wie Geometrie, Ästhetik sowie thermische und akustische Eigenschaften in einem Projekt enthalten. So können Ingenieure bereits in einem frühen Stadium erkennen, wie sich eine Entscheidung auf die Kosten einer Konstruktion auswirkt. 6D-BIM konzentriert sich in erster Linie auf lange Zeiträume, wobei Daten für Wartung und Nachhaltigkeit bereits in einem frühen Stadium aufgenommen werden. Dank solcher Verbesserungen im Bereich der Zusammenarbeit und der Datennutzung werden Installateure auch die Erträge aus ihren Investition in BIM maximieren.